Juni 2020

ANDERS ALS GEDACHT

Was hab ich eigentlich gemacht im Juni? Jedenfalls nicht das, worüber ich eigentlich schreiben wollte. Der Städtetrip nach Dresden fand zwar satt und auch der Naturerlebnispfad Degenbachsee ist fertig, aber nicht ganz – doch lest selbst:


Städtetrip nach Dresden
Der war gut. Die auf Kuba erprobte Reisegruppe war unterwegs, nur dieses Mal erweitert: Nadine hatte ihren Freund Evelio dabei, und Tauberschmidts ihre 1,5-jährigen Zwillinge. Es war unglaublich gut wieder mal etwas rauszukommen. Nachdem dieses Jahr die Fernreisezeile in noch weitere Ferne rückten, dachten wir uns, dass man sich ja alternativ auch mal Deutschland anschauen kann. Geht ...

Dresden ist schön. Tolle Gebäude, aber stellenweise natürlich kriegsbedingt sehr renoviert. Man sieht zum Beispiel an der Fassade der Frauenkirche, dass beim Wiederaufbau auch Originalsteine verwendet wurden. Diese zeigen eine viel dunklere Färbung. Ohne diesen harmonischen Farbwechsel zwischen hellen und dunklen Steinen wäre die Erscheinung der Frauenkirche vielleicht zu clean. Noch imposanter wäre das Gotteshaus natürlich, wenn es noch original erhalten geblieben wäre und komplett in dem schwarz-grauen Steinmaterial dastünde. Aber der originalgetreue Nachbau braucht hierfür wahrscheinlich noch ein paar 100 Jahre Zeit ...

In der Semperoper haben wir an einer Führung teilgenommen. Hier ist mir besonders der Eingangsbereich in Erinnerung geblieben. Die Wandvertäfelungen in diesem Bereich sehen zwar aus wie Holz, sie sind aber aus Gips. Ein einzelner Mann hatte nach dem Wiederaufbau die Oberfläche von Hand innerhalb von 3 Jahren komplett mit Holzmaserung bemalt. Man erkennt nur das es kein Holz ist, wenn man sehr dicht davor steht, denn es fehlen die Holzporen – und wenn man die Wand anfasst (was verboten ist) spürt man es natürlich auch. Im Treppenhaus zum Saal ist alles reichlich verziert und erschlägt einen fast vor lauter Pracht. Die Fläche des Opernsaals hatte ich mir viel größer vorgestellt, aber hier wurde eher in die Höhe gearbeitet um viel Publikum unterzubekommen. Die Akustik muss der Wahnsinn sein. Viele architektonische Elemente unterstützen den Klang der Musik und des Gesangs bei einer Aufführung, meinte unsere Führerin. Eigentlich hätten wir uns auch selbst davon überzeugen können, wenn wir uns wie geplant die Zauberflöte angesehen hätten. Die Aufführung wurde aber bedingt durch Corona leider abgesagt ...

Neben Frauenkirche und Semperoper haben wir in den 2 Tagen auch alle anderen Touri-Hotspots und -Aktivitäten mitgenommen die gingen: Zwinger, Grünes Gewölbe, Kunsthofpassage, Fürstenzug, Canaletto Panorama und Eierschecke essen. Alles tipptopp! Die Kraxen mit den Zwillingen haben wir immer abwechselnd getragen – gar nicht so leicht – weswegen wir abends immer wie gerädert, und deshalb auch nur wenig vom Nachtleben mitbekommen, aber auch nicht vermisst haben ...

Alles in allem ist Dresden echt einen Besuch wert. Aber ganz nüchtern betrachtet, muss ich nicht unbedingt nochmal hin. Andere Städte haben mich da sehr viel mehr gefesselt. Sorry, Dresden ...  


Die erste STUTTGARTERLEBEN-Citytour nach Corona
Weil ich mir nicht sicher war, ob Führungen schon stattfinden durften, habe ich im Vorfeld erst mal mit dem Stuttgarter Ordnungsamt telefoniert. Ich muss sagen, ich war positiv überrascht. Nach dem ersten klingeln ist sofort eine nette Dame rangegangen, die mich ohne Umwege an die richtige Abteilung weitergeleitet hat. Die zuständige Beamtin hat mir freundlich, kompetent und geduldig die aktuelle Schachlage geschildert und mir grünes Licht für Citytouren mit bis zu 9 Personen gegeben. Wenn das Ordnungsamt Stuttgart eine Facebook-Fanpage hätte, ich würde es mit der vollen Punktzahl raten!

Bei der Tour hatte ich das Vergnügen, eine 5-köpfige Familie durch Stuttgart zu führen. Die erste Stadtführung nach Corona bzw. dem Lockdown sollte eine kleine gemütliche Innenstadttour mit dem Fokus auf „nicht zu lange, weil Oma kommt auch mit“ sein – kein Ding! Wir starteten am Eugensplatz, einem der schönsten Aussichtspunkte hier in Stuttgart, mit einem Glas Kessler Sekt und einer Brezel. Von dort aus ging es die „Künstlerstaffel“ hinunter zur Staatgalerie, vorbei am Landtag und der Oper bis zum Schlossplatz, auf dem man vor lauter Anekdoten der einzelnen Bauwerke schon allein eine ganze Stunde erzählen könnte. Weiter ging es mit dem ebenfalls sehr geschichtsträchtigen Schillerplatz, der Markthalle, dem Dorotheen Quartier und dem Rathausplatz. Zum Abschuss präsentierte ich noch mein absolutes Lieblingsgebäude hier in Stuttgart: den Tagblatt Turm. Warum ich genau dieses Bauwerk so abfeire, erfahrt bei einer Tour mit STUTTGARTERLBEN. Scheibt einfach eine E-Mail an info@stuttgarterleben.com – wir freuen uns auf eure Anfrage.


Odyssee einer Gym-Suche
Anstrengend. Aber nun hat die Suche vielleicht ein Ende. Kurz zum Hintergrund: Das Fitnessstudio in dem ich die letzten Jahre trainierte, hat, obwohl es nun wieder erlaubt wäre, nichtmehr geöffnet. Man munkelt Insolvenz, weiß es aber nicht genau. Schade, denn die Lage war sehr zentral und, was ich für selbstverständlich hielt: es war optimal ausgestattet für Funktional Training.

Funktional Training beinhaltet komplexe und alltagsrelevante Bewegungsabläufe, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig beansprucht. Das die für diese Trainingsart notwendige Ausstattung und Räumlichkeiten nicht jedes Studio anbietet, erkannten wir erst, als wir 4 andere Studios in der näheren Umgebung testeten, und unsere Ansprüche nur ein Gym davon zufriedenstellen sollte. Bei den Probetrainings waren wir immer eine kleine Gruppe von 4 bis 8 Personen, stellvertretend für ca. 28 Personen, die aktuell und notgedrungen auf Studiosuche sind.

Das erste Probetraining war im Elements. Eigentlich unser Favorit. Top Lage, gutes Setup an Trainingsgeräten, sehr geräumig und im Keller das einzige Hamam Stuttgarts. Aber leider auch ein offener Functional-Trainings-Bereich am Rand der Trainingsfläche, sehr stiffe Mitglieder – fast schon elitär anmutend, und sehr hochpreisig. Unsere Verhandlungen, dass wenn 28 Leute gleichzeitig einen Vertrag abschließen, jeder „nur“ 70 € monatlich bezahlt, scheiterten kläglich. Daraufhin sagten wir: Ciao.

Das zweite Gym, das wir besuchten war das Puls am Berliner Platz. Auch hier ein guter und ausreichender Gerätepark, viel Luft zum atmen und was uns besonders gut gefiel: Squash- und Badminton-Courts. Der Functional-Trainings-Bereich war allerdings, ähnlich wie im Elements, integriert in die normale Gerätetrainingsfläche und direkt einsehbar. Im Puls war uns der 5-Euro-Preisnachlass des Mitgliedsbeitrags bei so vielen Leuten ebenfalls zu gering. Und wir wieder so: Ciao.

Ich war an einem Punkt, an dem ich mir vorkam wie auf dem Schwäbischen Bazar. Egal wer von der Vorhut das Wort ergriff, um einen guten Deal mit den beiden Studios zu verhandeln, kein Argument zog. Irgendwie verständlich, denn man möchte seine Marke ja auch nicht mit zu niedrigen Preisen verramschen und das Klientel halten. Ganz nachvollziehbar ist es mir trotzdem nicht, denn 28 Neumitglieder × 70 €/Monat × 24 Monate Vertragslaufzeit sind ja mehr als 0 Neumitglieder × 0 €/Monat × 0 Monate Vertragslaufzeit ...

Anschließen waren 4 Tester noch im FIT/ONE in der Hauptstätter Straße. Hier war ich nicht dabei. Das Fazit ließ abermals zu wünschen übrig: sehr voll, Wartezeiten an den Geräten, seltsames Publikum, Kurse ohne Trainerbezug und generell alles sehr anonym. Der Preis war allerdings mit ca. 20–40 € pro Monat erschwinglich.

Ein rettender Strohhalm und einziger Lichtblick ist für uns deshalb das Palestro am Westbahnhof. Der Functional-Trainings-Bereich übertrifft den von uns gewohnten bei weitem und auch die sanitären Anlagen sind um ein vielfaches besser als im alten Gym. Die fairen Preise (z. B. 54 €/Monat, bei 24 Monaten Vertragslaufzeit), ein facettenreiches Kursangebot, sowie moderne Trainingsgeräte sprechen zudem für das Palestro als neue Heimat für uns Studiosuchende. Zudem passt im Palestro auch die Atmosphäre und das Klientel. Unser Besuch dort fühlte sich so ein bisschen an wie nach Hause kommen: behaglich und vertraut. Einziger Haken: es liegt für viele von uns nicht gerade auf dem Weg, da es etwas ab vom Schlag ist ... aber irgendetwas ist ja immer.

Nach meiner fast 2–monatigen Sportabstinenz wieder mal ein Functional Training zu absolvieren war zwar hart und steckte mir noch lange in den Knochen, aber es war auch bitter notwendig. Direkt danach fühle ich mich immer unglaublich euphorisiert, entfesselt und motiviert mich wieder regelmäßig abzurackern. Dieser Dopaminschub hat mir echt gefehlt.

Man kann es zwischen den Zeilen lesen – der Vertrag ist eigentlich schon so gut wie unterschreiben. Ein Sommer Mini Abo gibt es außerdem: 150 € für 3 Monate – ohne Vertragsbindung – super fair, wie ich finde, denn eigentlich merkt man ja erst nach einer gewissen Zeit, ob etwas taugt oder nicht. Palestro, wir sehen uns.


Naturerlebnispfad Degenbachsee
Gerne würde ich euch darüber berichten, aber es fehlen noch die Bilder zum Artikel. Hierfür muss ich erst zum Degenbachsee fahren. Das passiert leider erst Mitte Juli, so dass ich euch im kommenden Monatsrückblick alles darüber erzählen kann. Stay tuned.


Der Businessplan ist endlich fertig
Nicht!!! Der Rechnungsteil und das Marktvolumen halten mich weiterhin auf Trapp. Zumindest war er schon im Lektorat. Ein Fortschritt ... Zum Businessplan meines neuen Projekts gibt es ebenfalls Anfang August Neues zu berichten.


Ausblick Juli 2020 
Über folgende Themen berichte ich im Rückblick Juli:

  • Naturerlebnispfad Degenbachsee
  • Der Businessplan ist endlich fertig
  • Spontan nach Ulm. Geht.