April 2021

THRILL IM APRIL

Ok, der Reim liegt auf der Straße, aber er musste sein. Was im April zwischen der Kurz-vor-Umbauphase und meinem personalisiertem Energiemanagement sonst noch so gethrillt hat, lest ihr hier:

Der Umbau nähert sich mit großen Schritten
Ich kann es kaum erwarten und hab schon so richtig Bock endlich meine frischsanierte Wohnung zu beziehen. Worauf ich keinen Bock habe ist die ganze Sanierungsphase. Ein hitziges auf und ab. Unerträglich spannend und fordernd. Wirklich. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Meine Lernings bisher waren:

  • Die Angebotserstellungen von Handwerkern dauern viel länger als wenn ich meinen Kunden Angebote schreibe. Aber das ist wohl kein Standard.
  • Architekten und Bauleiter hassen sich gegenseitig. Und der Bauherr (ich) fungiert als Prellbock. Ich hab voll kein Bock auf die bevorstehenden Diskussionen.
  • Schadstoffprüfungen sind arschteuer, stellen die Geduld auf die Probe und sind in Baden-Württemberg gesetzlich verpflichtendn. Anschließend muss man beten, dass die Wohnung (wie bei mir) schadstofffrei ist, sonst wird es richtig teuer.
  • Die Entfernung von tragenden Wänden muss man vom Baurechtsamt genehmigen lassen und WTF ist ein „Roter Punkt“ – kann ich den nicht auch selbst erstellen, ausdrucken und anbringen? Das dauert dann keine 3 Monate.
  • Entscheidungen zu treffen fällt umso schwerer, je mehr Eventualitäten man versucht zu berücksichtigen. Was weiß ich denn, ob ich das dritte Zimmer jemals brauchen werde, oder ob ich ihn lieber mit einem anderen Raum verbinde, um einen großen Raum daraus zu machen ...  und ob ich lieber geölte Holzfesterrahmen oder welche aus Kunststoff möchte ... ob es eine Fußbodenheizung mit Wärmepumpe sein soll, oder eine die mit Strom läuft ... und kommt darauf dann Parkett, Linoleum mit Holzoptik, oder ein mineralischer Spachtelboden – KEINE AHNUNG!

Das wars bisher und ich hoffe dabei bleibt es auch. Falls nicht, halte ich euch auf dem Laufenden – oh Shit ... wie ich einfach keinen Bock auf diese Phase habe ...

Meine Neuentdeckung: Energiemanagement
Jacob Drachenberg, ein Stress-Coach, dem ich seit längerem auf Social Media folge, postete Anfang April etwas, das mich zum Nachdenken brachte:

„Was glaubst du bringt dir langfristig mehr Erfolg: Ein effektives Zeitmanagement oder ein effektives Energiemanagement? Schau mal – Es gibt drei Probleme hinsichtlich des Zeitmanagements:

  • Zeit ist begrenzt und kann nicht erhöht werden. Wir können nur dafür sorgen, dass wir unsere Zeit bestmöglich nutzen und nicht sinnlos vergeuden.
  • Zeitmanagement und das Takten von To Dos ist häufig viel zu starr. Meist wissen wir nicht, wie lange Aufgaben brauchen. Überraschungen kommen und werfen unseren kompletten Zeitplan über den Haufen.
  • Wir werden hart und glauben wir müssten noch disziplinierter, effizienter, produktiver, schneller werden und uns beeilen … Es birgt die Gefahr, auszubrennen und sich wie eine Maschine zu behandeln. (Ein Phänomen, das häufig bei meinen KlientInnen im Stress-Coaching auftaucht)

Viel sinnvoller ist es, den Fokus auf die eigene Energie zu legen, denn Energie ist nicht begrenzt wie Zeit – wir können so Einiges tun, um unsere Energie zu erhöhen und zu managen. Dazu möchte ich dir drei Impulse mit an die Hand geben:

1. Was gibt dir Energie?
Manche Dinge kosten vielleicht erst einmal Zeit, wirken aber auf lange Sicht gesehen, wie ein Düsenantrieb, der dich nicht nur schneller voran bringt, sondern auch mit mehr Freude und Leichtigkeit belohnt (z. B. Sport, Pausen, Achtsamkeit, Coaching, Weiterbildung, Natur, Meditation).

2. Was sind vermeidbare „Energiefresser“?
Zum Beispiel das innere Gedankenkarussel, das aus Unklarheit heraus resultiert. Die Lösung ist, die Gedanken zu ordnen, zu strukturieren und schnell klare Entscheidungen zu treffen. Ein anderer Energieräuber ist das Leben als Sprint anzusehen, obwohl es ein Marathon ist und dich dann auf halber Strecke k. o. zu fühlen.

3. Wie kann man gesunde Stressbewältigung in den Alltag integrieren?
Wer viel negativem Stress ausgesetzt ist, braucht ganz viel Energie, um dies auszugleichen. Der gesunde Umgang mit Stress ist eine trainierbare Fähigkeit. Trainiere diesen „Muskel“, um deine Energie im Alltag auf wundervolle Weise zu erhöhen. [...]“

Diesen Ansatz wollte ich weiter verfolgen, denn bedingt durch die Pandemie, bricht mir vieles von dem weg, wodurch ich bisher meine Akkus aufgeladen hatte und das mir Energie gab (Reisen, Konzerte besuchen, Menschen treffen, ins Kinogehen etc.).

Wenn man Energiemanagement auf Google sucht, gelangt man zu Stromanbietern und erhält Sanierungstipps für Häuser und Wohnungen, aber man findet nichts zu körperlicher und geistiger Energie. Also habe ich mir den Text von Jacob als Anregung genommen, meine Needs als Basis aufgelistet und mir einen Plan für ein ausgeglichenes Energiemanagement erstellt. Und obwohl noch nicht lange erprobt, bringt er mir schon jetzt eine echte Bereicherung. Aber der Reihe nach.

Da man aktuell ja abends nur bis 21 Uhr vor die Haustür soll wusste ich, dass ich meine Regelarbeitszeit fortan nicht mehr einhalten werde. Vor allem wenn draußen gutes Wetter ist, bin ich an der frischen Luft. Oft essend und Kaffee trinkend um Locals zu unterstützen, alternativ lesend oder spazieren gehend. Gearbeitet wird, wenn ich ausgeglichen, erholt, produktiv und energiegeladen bin.

Anfang Mai habe ich gegenüber meiner Kunden und Kundinnen meine angepassten Bürozeiten kommuniziert, in denen ich zum einen auf jeden Fall telefonisch erreichbar bin, um flexibel auf Notfälle reagieren zu können und zum andern, um trotz des agilen Arbeitsmodells Präsenz zu zeigen. Die Bürozeiten ab Mai sehen wie folgt aus:

Mo 13–20 Uhr
Di 9 –12 und 13–20 Uhr
Mi 13–20 Uhr
Do 9 –12 und 13–20 Uhr

Was tagsüber im Falle eines eventuell erforderlichen „Energieladevorgangs“ an Arbeitszeit verloren geht, wird abends und nachts drangehängt, um alle Projekte sorgfältig und termingerecht abzuarbeiten – die Paletten schaffen sich schließlich nicht alleine vom Hof. Das Modell funktioniert übrigens auch andersherum: wenn man gerade einen Lauf hat, ja nicht ablenken lassen!

Energie aufladen geht nicht nur spontan, sondern auch auf Termin. Montag-, Mittwoch- und Freitagvormittag gehört allein dem Sport. Das sind feste Zeiten an denen ich mich mit meinem Coach Boris treffe. Das Training ist hart und Boris schenkt mir gar nichts. Aber obwohl ich hinterher eigentlich dementsprechend ausgelaugt und müde sein sollte, ist genau das Gegenteil der Fall. An diesen Tagen bekomme ich am meisten gerockt und abgearbeitet, bin fokussiert und voller Energie. Tagsüber esse ich gesund, vermeide Transfette und Zucker und abends gehe ich bewusst früh ins Bett, um auch die Regeneration nicht zu kurz kommen zu lassen.

Diensttags und donnerstags sind die Bürozeiten länger als 8 Stunden. So komme ich mit vier Tagen auf eine 34-Stunden-Woche, allein für Grafik- und Konzeptions-Jobs.

Den Freitag werde ich (vorraussichtlich langfristig) ausschließlich für zukünftige private Projekte wie meinen Umbau nutzen, sowie um zukünftige Vorhaben wie die ÖZEREI und die Digitalisierung von STUTTGARTERLEBEN voranzutreiben. Den Freitag für diese Projekte freizuschaufeln boostet meinen Energiehaushalt enorm, da ich für die Ideen brenne, sich meine Tätigkeit dadurch auf kurz oder lang auf die eines Unternehmers erweitert und ich zeitgleich für und an meiner Zukunft arbeite.

Für mehr Energie achte ich zudem noch extremer als sonst darauf, mit wem ich Zeit verbringen möchte. Durch die Aufforderung zur Kontaktreduzierung zwar nicht gerade ein einfaches unterfangen, da jeder anders tickt und unterschiedlich vorsichtig mit der Situation umgeht, aber mit Video-Calls, Old-School-telefonieren und auf Abstand draußen treffen ist ja auch schon einiges an Austausch und good Vibes möglich.

Jedenfalls habe ich mir meine Spezis fein säuberlich ausgewählt, indem ich mir Fragen stellte wie: In wessen Nähe fühle ich mich wohl? Wer hebt meine Stimmung? Wer supportet mich und mit wem kann ich lachen? Ich habe wirklich FreundInnen mit denen sich gemeinsam Zeit verbringen wie Kurzurlaub anfühlt – sie sind Gold wert! Nein, mehr! In all meinen engen Kontakten steckt mindestens eine oder mehrere der sechs nachfolgenden Charaktere:

  • Der/die Inspirierende: gibt Impulse, regt zum nachdenken an und ermutigt dazu neue Wege statt ausgetrampelte Pfade zu gehen. Erfüllt sogar stellenweise eine Art MentorInnen-Funktion.
  • Der/die Motivierende: absolute/r SupporterIn, schürt das Feuer und kann das ohnehin vorhandene Herzblut zum kochen bringen. Hilft selbstlos und greift einem herzlich gerne unter die Arme.
  • Der/die Weltoffene: sehr open-minded, geht unbeschwert durchs Leben und denkt nicht in Schubladen. Hat meistens viel erlebt und bringt einen durch seine/ihre Erfahrungen dazu, gelernte Denkmuster zu hinterfragen.
  • Der/die Passionierte: gibt sich einer Sache mit leidenschaftlicher Begeisterung, die ansteckend wirkt, hin. Schafft es, dass man selbst ebenfalls nach mehr streben möchte, spornt dadurch an und kann Vorbild sein, um eigene Projekte umzusetzen, bzw. seinen Traum endlich anzugehen.
  • Der/die Dankbare: erinnert einen daran, auch die kleinen Dinge zu genießen und besitzt die Fähigkeit, einen zu erden, sich auf das Wesentliche zu besinnen und kann einen wenn nötig auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
  • Der/die Entspannte: die perfekte Person mit der man in den Tag hineinleben und sich treiben lassen kann. Strahlt Gelassenheit aus. Bei Gesprächen kommt man vom Hundertsten ins Tausendste und die Zeit vergeht wie im Flug. Man versteht sich blind, fühlt sich wohl und akzeptiert.

Alles Eigenschaften die auch ich versuche auszustrahlen. Gelingen tut es natürlich nicht immer, keine Frage, aber es steht auf meiner Agenda, mir von jedem Charakterzug etwas einzuverleiben, um so auch anderen von meiner Energie abgeben zu können.

Zu guter Letzt und um mein perfektes Energiemanagement abzurunden, verbiete ich mir nichts. Und ich meine nichts. Schuldig bezüglich des überflüssigen Kuchens. Schuldig bezüglich der konsumierten und stellenweise zu teuren Güter (Klamotten, Möbel, Alkohol, Essen aus dem Restaurant ...). Schuldig bezüglich mancher Nichteinhaltung aktueller Bestimmungen. Ich mache was mir gut tut. Nicht völlig maßlos und nicht mit komplett ausgeschaltetem Verstand, aber in einem Rahmen, in dem ich alles guten Gewissens verantworten kann und das mich auch weiterhin beruhigt in den Spiegel schauen lässt. Ganz wichtig.

Energiemanagement on fleek ist demnach eine kleine Wissenschaft für sich, bei der jeder seine individuellen Bedürfnisse stillen muss, um seine Ziele zu erreichen. Also wählt für eure Feel-Good-Paramenter Glück, Zufriedenheit, Produktivität und Selbstachtung die richtigen Einstellungen und schaut mal wie und ob es für euch so gut wie für mich funktioniert.

Die Resonanz auf meinen Blogbeitrag über Kreativität
Mein Artikel "Ist Kreativität eine Superpower?" kam fast durchweg gut bei den Leserinnen und Lesern an. Ich wurde häufig darauf angesprochen und mich erreichten einige Nachrichten nachdem ich den Artikel live schaltete, hier ein paar davon:

Wenn ihr euch ein eigenes Bild von dem Blogpost und meiner Auffassung von Kreativität machen wollt, könnt ihr ihn hier durchlesen. Probiert bei der Gelegenheit auch unbedingt die neue Kommentarfunktion aus, ich würde mich freuen.

 

Ausblick Mai 2021
Über folgende Themen berichte ich im Rückblick Mai:

  • German Body Comp Workout
  • Die Übergangswohnung pimpen
  • Start des AUSLÖZER-SINGING-SUMMER
Albrecht
11.05.2021
„Roter Punkt“ selber drucken?! 😂 Mensch, den Tipp hätte ich schon vor ein paar Jahren brauchen können.