March, April, May, June waren alle top! Und Juli? War auch sehr gut. Zu gut, um das alles in nur einen Blogpost zu packen. Die wichtigsten AUSLÖZEREIEN, wie beispielsweise gefeierte Stadtfeste, eine geglückte Präsentation und warum es manchmal noch besser kommt als erwartet, lest ihr hier:
Summer in the City – Stadtfeste en masse
Jedem Viertele sein Festle! Da kann man sich manchmal gar nicht entscheiden ... aber ich meine damit nicht, welches man wählen soll, wenn zwei der Feste zufällig auf das gleiche Datum fallen. Nein, ich meine: ob man überhaupt hingeht und sich die Menschenmassen und das Warten bei den Foodtrucks und an den Bars antut ...
Und obwohl ich kein Fan von Menschenmassen bin, war ich trotzdem fast auf jedem Fest ... was soll ich sagen ... ich hab halt doch gerne Gesellschaft. Und irgendwie ist es dann ja auch schon immer ganz nice. Gutes Wetter. Gute Laune. Gute Musik. Gutes Essen. Und auch gute Leute. Hier die Feste und mein Fazit im Überblick:
Heusteigviertel Straßenfest
Freitag 28. bis Sonntag 30. Juni 2019
Mozartstraße und auf beiden Mozartplätzen
Das Heusteigviertel ist eines der schönsten Viertel Stuttgarts. Beispielsweise die Mittelstraße. Sie ist benannt nach ihrer Lage mittig im Viertel und liegt zwischen Immenhofer- und Weißenburgstraße, Heusteig- und Olgastraße. Sie ist die einzige Straße, deren Originalbebauung – mit einer Ausnahme (das Eckhaus zur Mozartstraße) – lückenlos erhalten ist. Zahlreiche mit Ornamenten verzierte Erker gestalten ein lebhaftes Vor- und Zurückspringen der Häuserflucht sehr schön und zugleich schade, dass Stuttgart kriegsbedingt leider nicht mehr überall so aussieht – aber das ist ein anderes Thema. Das Heusteigviertel Straßenfest findet in der Mozartstraße und auf den beiden schön angelegten Mozartplätzen statt. Dieses Jahr hatte ich es leider nicht dort hin geschafft, ich habe aber von allen Seiten wieder nur gutes gehört. Gastronomen sowie Besucher waren superhappy und auch das Wetter war hervorragend – so wie es sein soll.
Marienplatzfest
Donnerstag 4. bis Sonntag 7. Juli 2019
auf dem Marienplatz, Stuttgart Süd
Das Marienplatzfest glänzt jedes Jahr sowohl mit seinem musikalischen Line-up, als auch mit dem Food Line-up. Ich hatte dort unter anderem zum ersten Mal Johnossi live gesehen und das deutsch-amerikanisches Duo „Junior“ für mich entdeckt. Dieses Jahr waren Kids of Adelaide zu Gast, auch eine sehr gute Live-Band. Ich war mit Franzi und Lukas auf dem Fest und überfiel die beiden gleich mit dem Essensplan. Das Super Jami hatte einen Stand dort und ich konnte es kaum erwarten, wieder etwas aus der Veganen Küche des Deli-Restaurants zwischen die Kiemen zu bekommen (das Super Jami hat seit 10. Juli 2019 nach habjähriger Pause endlich wieder seine Pforten geöffnet). Ich entschied mich für die Persian Bowl mit Linsen, getrockneten Limetten, Kartoffeln, Reis, Salat, Minze-Curcuma-Dill-Soße und Sesamsoße. Geil. Da fehlt einem echt kein Fleisch – und das aus meinem Mund. Danach wollte ich eigentlich noch zum Laugenbekenntnis-Truck und zu Keep it Sucuk. Leider war ich satt. Da es uns etwas zu voll an dem Freitagabend war und wir Samstagvormittag alle zum Sport wollten, haben wir ein paar Getränke später auch schon das Weite gesucht. War trotzdem schön.
Westallee
Donnerstag 11. bis Samstag 13. Juli 2019
Johannesstraße beim Arbeitsgericht, Stuttgart West
Für mich ein Heimspiel und natürlich auch eine Ehrensachen als Kind der Westside, weswegen ich Freitag und Samstag auch schön mit Anwesenheit geglänzt habe. Leider hatte es die drei Tage auch immer etwas geregnet, weswegen stellenweise echt wenig Leute am Start waren. Zwar kommt man dann gut durch die Straßen und wird nicht geschoben, aber es ist auch ungemütlich, klamm und die Stimmung ist nur halb so ausgelassen. Neben den guten Gesprächen mit Franzi und Manu, mit denen ich unterwegs war, und den vielen bekannten Gesichtern die wir getroffen haben ist mir eine Situation besonders in Erinnerung geblieben: Wie oben schon erwähnt gibt es auch gute Leute in einer Menschenmasse. Die Beats der DJs Leif Müller & Niklas Ibach stoppen – technische Probleme. Kurze Ansage, dass der kleine Louis vermisst wird. Der Vater kommt auf die Bühne und beschreibt ihn kurz. Bevor er fertiggesprochen hat. Kommt Vera mit Louis an der Hand vor zur Bühne und übergibt ihn den Eltern – Vera: Beste Frau des Abends. Gegen später am Abend stellen wir fest: die Westallee ist klein Hipsterhausen (völlig wertfrei). Die Leute da sind gefühlt ein bisschen modebewusster, schöner und mehr „easygoing“ als bei den anderen Stadtfesten und die Atmosphäre ist definitiv etwas entspannter und familiärer. Warum das so ist, keine Ahnung. Für mich ist die Westallee das beste Stadtfest Stuttgarts.
Afrika-Festival
Freitag 12. bis Sonntag 14. Juli 2019
auf dem Erwin-Schöttle-Platz, Stuttgart Süd
Zugegeben, etwas altmodisch gedacht ist es schon. Ich würde sagen, es wäre eine typische Hocketse mit Biertischgarnituren, einer kleinen Bühne, Getränke- und Essensständen, wäre da nicht der exotische Einschlag, der mich beim Betreten des Afrika-Festivals wie ein in aromatische Gewürze eingelegter Ebenholzhammer mitten ins Gesicht traf. Der Hammer hatte zudem eine Trommelfunktion und kleine Glöckchen, weil er sonst zu leise wäre. Spaß beiseite. Manu und ich haben dort echt gut gegessen: Huhn mit Koriandersoße, dazu Reis mit Röstzwiebeln und Chakalaka-Salat (keine Ahnung was da genau drin war). Zum Abschluss gab es noch einen abgefahrenen Kaffee aus Äthiopien mit Nelkengeschmack, während eine hiesige Tanzschule auf der Bühne ihre Bauchtanz-Künste zum Besten gab (was Bauchtanz mit Afrika zu tun hat weiß ich auch nicht so genau). Gut am Afrika-Festival finde ich, dass mitten in Stuttgart ein kleiner Einblick ins afrikanische Lebensgefühl gewährt wird, man authentische Gerichte serviert bekommt und die doch sehr konträre Kultur gleich beim Betreten des Erwin-Schöttle-Platzes spürt. So stelle ich mir Afrika und die dortige Kultur jedenfalls vor ... denn ich selbst war noch nie in Afrika und habe deshalb auch keinerlei Vergleichsmöglichkeiten. ¯\_(ツ)_/¯
Bohnenviertelfest
Donnerstag 18. bis 20. Juli 2019
im gesamten Bohnenviertel zwischen Charlottenplatz und Leonhardsplatz
Das Bohnenviertel gehört zum letzten erhaltenen Teil der historischen Altstadt Stuttgarts. Es ist benannt nach den Kletterbohnen, die die in Stuttgart ansässigen Handwerker und Weinbauern in ihren Gärten anpflanzten und die girlandenartig an den Häusern hingen. Auch im Bohnenviertel gibt es ein schönes Stadtfest, das sich durch die Gassen schlängelt und bei dem man auch vereinzelt in den versteckten Hinterhöfen etwas geboten bekommt. Gefühlt ist das Bohnenviertelfest das meist besuchte Stadtfest, der Eindruck kann aber auch durch die engen Gassen entstehen. Meine Geschäftspartnerinnen Anna-Lisa und Mona von Wein-Moment, mit denen ich im Zuge von STUTTGARTERLEBEN zusammenarbeite, waren dieses Jahr zum ersten mal mit ihrer „Wilma“ (eine Art Food-Truck, aber nur für Wein) am Start. Mit ihr werden sie ab sofort nicht nur Stuttgarter Stadtfeste unsicher machen – coole Sache. Lange habe ich es an dem Donnerstag nicht auf dem Bohnenviertelfest ausgehalten, es war für einen normalen Werktag schon unglaublich voll – für mich zu voll.
Lange Ost Nacht
Samstag 20. Juli
im Innenhof des Kübler-Areals und Gablenberger Hauptstraße 23, Stuttgart Ost
Auch diese hab ich heuer ausgelassen. Ich war bisher nur einmal bei der langen Ost Nacht und muss sagen, dass es für mich persönlich das schwächste unter den hier aufgeführten Stadtfesten ist. Ich kenne aber auch andere Stimmen, die Feuer und Flamme sind, wenn die Lange Ost Nacht ansteht. Es sei ein einziges großes Meet and Greet, man fühlt sich zuhause und pudelwohl. Ich habe zum Stuttgarter Osten einfach wenig Bezug. Es wohnen nur zwei meiner Freunde dort, die ich meist in Stuttgart Mitte treffe. Es gibt wenig bis keine ansprechenden Clubs, Bars und Restaurants – zumindest kenne ich keine. Wenn ich dort bin fühlt es sich für mich an, wie ein einziges Puzzle. Ich verlaufe/verfahre mich dort ständig und ich fühle mich wie in einer anderen Stadt. Das spielt natürlich mit rein, dass mir die lange Ost Nacht nicht so zusagt. Zudem kommt die Entfernung. Von Stuttgart West bis Stuttgart Ost braucht man einfach ewig. Vielleicht muss ich mich dennoch einfach mal genauer mit dem Osten beschäftigen. Denn ich glaube, er hat einiges zu bieten – ich weiß nur noch nicht was. ¯\_(ツ)_/¯
Präsentation eines besonderen Corporate Designs
In meinem Monatsrückblick Oktober 2018 hatte ich im Absatz „Ein neues Konzept nimmt Gestalt an ...“ etwas „überragendes“ versprochen. Nicht weniger geheimnisvoll als damals geht es nun hier weiter mit dem Projekt. Denn ab Mitte Juli war es nun auch für mich so weit, den Pinsel zu schwingen: fast alles stand in den Startlöchern. Der Name war definiert, die Rahmenbedingungen des Kunden gebrieft und ich konnte mit der Arbeit beginnen. Zweieinhalb Wochen hatte ich an dem Corporate Design gefeilt und konnte mit einem guten Gefühl präsentieren. Ich hatte viele Varianten durchgespielt, einfach um zu zeigen, was gut funktioniert und was nicht. Es entstanden vier Claims zur Auswahl (in einer Videokonferenz mit Judith Sympatexter Peters), drei Konzeptansätze sowie drei völlig unterschiedliche Gestaltungsvarianten. Das besondere an der Präsentation war, das der Kunde damit ein großes Baukastensystem geliefert bekam, das er sich individuell zusammenstellen konnte. Jedes Konzept funktionierte mit jeder der Gestaltungsvarianten und ebenfalls auf diversen Werbemitteln. Auch die Claims waren modular auf die Konzepte und die Designs einsetzbar. Damit hatte ich den Nerv der Kunden getroffen. Die beiden, ein Ehepaar, sind Macher. Da wäre es die falsche Entscheidung gewesen, ein komplett fertiggestricktes Konzept vorzulegen, das nur noch abgenickt werden muss. Der Baukasten erlaubt den Auftraggebern das eigene Mitgestalten des Corporate Designs. „Selbst Hand anlegen“ sozusagen. So lautete auch schon immer die Devise des geschäftigen Duos, die bereits mehrere Projekte in Stuttgart erfolgreich umgesetzt und etabliert haben. Denn nur wer selbst bei der Entstehung dabei ist und mitwirkt, kann am Schluss auch sicher sein, dass es genau so ist, wie man es haben wollte – ein Ansatz, den ich durchaus befürworte. Auch der gemeinsame Termin beim Buchbinder verlief sehr gut und wir sind alle auf einen Nenner gekommen – ein weiterer Schritt in richtung Zielgerade. Das neue Schmuckstück der Beiden – anders kann man es nicht sagen – erblickt Mitte/Ende September diesen Jahres das Licht der Welt. Bis dahin bleibt alles weiterhin noch sicher unter Verschluss, aber eines kann ich jetzt schon mit Gewissheit sagen: Stuttgart wird Augen machen.
XLETIX Challenge in Tirol
Freitag, 14 Uhr. Ich lief zu Daniel, der bei mir um die Ecke wohnt. In meiner Tasche war alles drin, was man für einen Hindernislauf wie XLETIX braucht – das hoffte ich zumindest, es ist mein erster Run dieser Art. Körperlich würde ich sagen, bin ich momentan für meine Verhältnisse relativ gut vorbereitet. Ungefähr ab einen Monat vor Tag X habe ich darauf geachtet, mich noch gesünder zu ernähren und 3 bis 4 mal die Woche zum Sport zu gehen: wie immer zum Bootcamp-Training in Kombination mit Gerätetraining. Ich war gespannt, was in Tirol auf uns wartet. Nach wenigen Minuten war ich bei Daniel angekommen. Wir packten unsere Taschen in sein Auto und holten Franzi ab. Sie stand schon vor der Tür und wartete auf uns. Der Vierte im Bunde war Andi bei dem wir um 14.30 Uhr ankamen und in Richtung Tirol starteten. Alle, also die ca. 20-köpfige XLETIX-Truppe, fuhren bewusst schon freitags los, um sich abends noch beim gemütlichen Beisammensein auf den großen Tag einzustimmen und natürlich auch nicht zuletzt deswegen, dass es samstagmorgens einfach stressfreier wäre und man etwas länger schlafen hätte können. Da an dem Freitag Ferienbeginn war, führte uns das Navi staubedingt über Dörfer die sicherlich noch kaum ein Mensch zuvor gesehen hatte. Von idyllisch bis scary war alles dabei. Mein flüchtiger Gedanke an Druiden und deren sicher vorhandenen WLAN-Problemen war schnell dahin, als wir anfingen zu diskutieren: Andi und ich sind uns sicher, dass wir niemals in einem 1000-Seelen-Ort leben könnten. Franzi und Daniel vertreten die These, dass es für Kinder schon schöner ist in ländlicheren Gefilden aufzuwachsen, außerdem ist man gleich auf dem Berg, im Wald oder am See um Sport zu machen. Geschmackssache. Neben den Mutmaßungen wie gut eigentlich der XLETIX-Lauf wird, war das dann aber auch schon das einzig normale Gespräch. Die restliche Fahrt über haben wir viel gelacht und uns gegenseitig aufs Korn genommen. Ein bisschen Spaß geht.
Andis Telefon klingelt. Thilo, unser Trainer von Outdoor Held der das Ganze initiiert hat, ist am Telefon. Er fragt, ob wir die E-Mail schon gesehen haben – XLETIX wurde aufgrund voraussichtlich schwerer Unwetter abgesagt. Wir konnten es nicht fassen. Wir starteten eine Telko mit allen Autos die schon auf dem Weg waren. Vanessa und Momo waren sogar schon kurz vor dem Ziel. Unser Auto war inzwischen in Biberach. Da es ausgeschlossen war trotz des Wetters nach Tirol zu fahren und die 2 Nächte in der gebuchten Unterkunft dennoch in Anspruch zu nehmen, war das Ergebnis des Telefonats, dass wir uns alle bei Vanessa und Momo zum entspannten Grill ’n’ Chill treffen. Die beiden sind jüngst von Stuttgart nach Biberach gezogen. Praktischerweise waren wir schon vor Ort und konnten den Einkauf für alle übernehmen. Andi nahm im Supermarkt das Steuer in die Hand (nachdem wir alle zusammen in der Obst- und Gemüseabteilung etwas eskalierten und der Einkaufswagen schon halb voll war): er und Daniel kümmerten sich ums Fleisch, Franzi und ich sollten Brötchen, Schmelzkäse, Senf und Ketchup für die Burger besorgen. Das eigentlich machbare Unterfangen verlief ungefähr so: Die Brötchen waren zu klein, den Schmelzkäse hatten wir nicht gesehen und ich wurde im Feldwebelton gerügt, ob ich mir sicher sei, dass Dijon-Senf das richtige für Burger ist ... natürlich nur als Spaß ... naja irgendwie haben wir es dann doch gemeistert und als wir bei den Gastgebern ankamen, waren die anderen Autos ebenfalls schon da.
Aus einem wahrscheinlich superanstrengenden Hindernislauf wurde ein relaxter Grillabend mit Freunden, bei der wohl gastfreundlichsten und spontansten kleinen Familie die ich kenne – Danke euch, war ein super Abend! Vielleicht musste das so sein und ja, vielleicht, aber nur vielleicht, war das viel besser als XLETIX – wir werden es nie erfahren. ¯\_(ツ)_/¯
Ausblick August 2019
Über folgende Themen berichte ich im Rückblick August: